Opferschutzeinrichtungen klagen an:
      Wegweisung reicht bei wiederholter Gewalt nicht aus!

      Wien, 29. Mai 2012: „Mit großer Bestürzung und Trauer haben wir am Sonntag vom Tod von Berk erfahren, nachdem ihm sein Vater in den Kopf geschossen hat“, so Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser und Rosa Logar von der Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie.

      „Eine polizeiliche Wegweisung ist bei einem Täter, der wiederholt Gewalt ausübt und droht, nicht das geeignete Mittel. Die Staatsanwaltschaft hätte hier wie im Gesetz vorgesehen die Haft beantragen müssen, dann könnte Berk noch leben!“, klagt Rosa Logar an. Die wiederholte Gewalt und die Drohungen des Vaters waren den Behörden bekannt. „Laut Entscheidungen des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und des UN Frauenrechtskomitees müssen die Behörden die Opfer mit effektiven Maßnahmen schützen“, betont Logar.

      Frauenhäuser sind Einrichtungen für „hochrisikogefährdete" Frauen und deren Kinder.
      Bei
      Scheidung und Trennung sind Schutz und Sicherheit das Wichtigste

      Wien, 5. Juni 2012: Die autonomen österreichischen Frauenhäuser sind tief betroffen, dass wieder ein Kind – diesmal ein Bub in St. Pölten – aufgrund von Gewalt in der Familie sterben musste. „Wir trauern auch mit der jüngeren Schwester, die die Erschießung des Bruders durch den eigenen Vater mit ansehen musste. Sie wird ihr Leben lang mit dieser traumatischen Erfahrung leben müssen“, so Birgit Thaler-Haag, die Obfrau des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser und Geschäftsführerin des Salzburger Frauenhauses.

      Kinder sind bei Gewalt in der Familie immer betroffen. Insbesondere bei Scheidung und Trennung gehören sie zu den besonders hoch gefährdeten Opfergruppen. Kinder werden von gewalttätigen Männern nicht selten als „Waffe" gegen die (Ex-)Frau eingesetzt.

      „Daher begrüßen wir die neu errichtete interministerielle Arbeitsgruppe „Task Force Kinderschutz", die am 6. Juni startet und zu der auch Frauenhäuser, Kinder- und Opferschutzeinrichtungen eingeladen wurden“, berichtet Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser. „Wir hoffen, dass damit weitere wichtige Schritte zum Schutz der Kinder bei Gewalt in der Familie erarbeitet werden können.“

      Frauenhäuser appellieren an die VerfassungsrichterInnen:
      Keine automatische gemeinsame Obsorge bei unehelichen Kindern.

      Wien, 14. Juni 2012: In den nächsten drei Wochen beschäftigen sich die VerfassungsrichterInnen mit der Obsorge für uneheliche Kinder.  „Das Ergebnis könnte die Aufhebung des bestehenden Gesetzes zur Folge haben“, befürchtet Mag.a Birgit Thaler-Haag, Obfrau des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser und Leiterin des Frauenhauses Salzburg. Hintergrund für diese Entwicklungen ist das EGMR-Urteil vom 3. Februar 2011, bei dem Österreich wegen Diskriminierung geklagt wurde, weil ein Vater, der das Sorgerecht für seinen unehelichen Sohn eingeklagt hatte, vom Europäischen Gerichtshof Recht bekommen hat.

      Dieses Urteil bedeutet jedoch nicht, dass die bestehende Gesetzesregelung des § 166 ABGB verändert werden muss. „Vielmehr besagt es, dass FamilienrichterInnen das Kindeswohl und die Interessen des Kindes in jedem einzelnen Fall bei Obsorgeregelungen noch besser prüfen müssen“, betont Mag.a Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser.

      Verfassungsgerichtsurteil verstärkt Ungleichberechtigung zwischen Frauen und Männern

      Müttern bleiben die alltäglichen SorgePflichten der Kinder – Väter erhalten SorgeRechte


      17. Juli 2012:
      Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen zeigen sich erschüttert über das jüngste Verfassungsgerichtsurteil, welches den § 166 ABGB aufgehoben hat und unehelichen Vätern gegen den Willen der Mutter ein Antragsrecht zur Obsorge des Kindes einräumen will.  Dieses Urteil geht eindeutig auf Kosten der Mütter, die zu einem überwiegenden Teil in unserer Gesellschaft die Alleinerzieherinnen sind und die mehrheitlich bis zu 100% Betreuungspflichten von Kindern übernehmen (müssen). Frauen sind es, die wegen ihrer Kinder Teilzeitarbeit und prekäre Beschäftigungsverhältnisse mit schlechter Bezahlung annehmen und meist auf Ausbildung, Karriere und Aufstiegschancen verzichten, Jobverlust und Arbeitslosigkeit in Kauf nehmen müssen. Frauen sind vielen Formen von Gewalt und Diskriminierungen ausgesetzt.

      Appell an die Medien: Mithilfe zur Verhinderung von schwerer Gewalt an Frauen und Kindern

      Wien, 12.12.2012: Innerhalb von zwei Wochen wurden drei Frauen von ihren Ehemännern ermordet und zwei Frauen waren Opfer von Mordversuchen durch ihren Partner. Kinder mussten die Gewalttaten mit ansehen oder waren direkt Opfer von Gewalt.

      Die Zeit vor und rund um Weihnachten kann für viele Frauen und Kinder eine sehr schwierige und auch eine sehr gefährliche Zeit werden. Daher appellieren wir an die Medien und alle Institutionen, die Nummer der österreichweiten Frauenhelpline 0800/222 555 zu verbreiten und bekannt zu machen.

      Wir fordern die Medien dazu auf, die Nummer überall zu schalten, im Serviceteil jeder Zeitung und in jeder Online-Zeitungen sowie dazu, sie in Funk und Fernsehen auszustrahlen.

      Weihnachtsaktion: Wunschzettel der Frauenhäuser

      Wien, 3.12.2012: Das Weihnachtsfest gilt als das Fest der Familie und der Liebe. Doch gerade in der Vorweihnachtszeit eskalieren oftmals die Streitigkeiten in der Familie.

      Die Frauenhäuser bieten gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern einen Zufluchtsort. Ihre Mitarbeiterinnen versuchen jedes Jahr, den Frauen und ihren Kindern ein schönes Weihnachtsfest bescheren zu können. Das Budget dafür ist aber stets knapp.

      Morde und Mordversuche an Frauen passieren oft in Trennungszeiten

      Die Frauenhelpline 0800/222 555 bietet Hilfe bei Gewalt: rund um die Uhr, anonym und kostenlos


      Wien, 26.11.2012:
      Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser ist tief erschüttert über die Morde und Mordversuche an Frauen in den letzten Nächten. Die Ereignisse der letzten Tage zeigen auf die traurigste Weise, wie wichtig der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ sind.

      Bei beiden Mordfällen und bei einem der zwei Mordversuche am Wochenende mussten die Kinder die Schrecknisse miterleben. In einem Gewaltvorfall wurde die 15-jährige Tochter leicht, der 20-jährige Sohn bei dem Versuch, seine Mutter vor der Messerattacke des Vaters zu schützen, sogar schwer verletzt.

      News:

      Austausch mit Justizministerin Alma Zadić

        Gestern waren unsere neuen Geschäftsführerinnen Alicja Świtoń und Maja Markanović-Riedl zum Kennenlernen und einem ersten Austausch mit Justizministerin Alma Zadić eingeladen. Wir bedanken uns für das spannende Gespräch und freuen uns...

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      Fachaustausch: "Krisen und ihre Auswirkungen auf Gewalt gegen Frauen und Fr…

      Im Rahmen des EU-Projekts "TRUST -  Standardisiert anwendbare Formen der Unterstützung und Instrumente in Krisensituationen" lud der Verein AÖF am 15. April 2024 zum Fachaustausch und zur Vernetzungsveranstaltung zum Thema...

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      AÖF am Podium bei Jubiläumstagung „Tatort Arbeitsplatz“

      Jubiläum 15 Jahre „Tatort Arbeitsplatz“: Gewalt in der Arbeitswelt als Spiegel unserer Gesellschaft und was wir dagegen tun können Die Gewerkschaften vida und GPA, die Arbeiterkammer (AK) Wien und der Weiße...

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      Neue Co-Geschäftsführung des Vereins AÖF

      Mit Jänner 2024 haben Maja Markanović-Riedl (rechts im Bild) und Alicja Świtoń gemeinsam die Geschäftsführung des AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser übernommen. Das gesamte Team des Vereins AÖF bedankt...

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      One Billion Rising Vienna 2024

      Auch 2024 ist der Verein AÖF wieder Teil von:  ONE BILLION RISING VIENNA 2024 RISE FOR FREEDOM – BE THE NEW WORLD Mittwoch, 14. Februar, 15:30, vor dem Österreichischen Parlament, Dr. Karl Renner-Ring...

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      Femizide und Mordversuche 2024

      Details siehe hier.

      Stand: 18.4.2024

      • 8

        Femizide

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        Mord- versuche / Schwere Gewalt

        Projekt-Partnerschaften

        Die Informationsstelle gegen Gewalt wird gefördert von