PA 30.03.2023: „StoP- Stadtteile ohne Partnergewalt“ wird EU-weit ausgerollt

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      Presseinformation

      „StoP- Stadtteile ohne Partnergewalt“ wird EU-weit ausgerollt

       Der Verein AÖF - Autonome Österreichische Frauenhäuser koordiniert den Ausbau in weiteren europäischen Ländern

      Wien, 30.3.2023. Die StoP-Gemeinwesenarbeit in Österreich hat in den letzten vier Jahren das gesellschaftliche Bewusstsein gegen Partnergewalt enorm geschärft und gesteigert. Die Achtsamkeit in der unmittelbaren Umgebung hat zugenommen! Immer mehr Menschen – Nachbar*innen, Freund*innen, Arbeitskolleg*innen, Bekannte, Verwandte – schauen hin und nicht mehr weg, sie leisten Zivilcourage gegen Partnergewalt und Gewalt an Frauen und Kindern. 

      Das StoP-Konzept zeigt Wirkung in der Gewaltprävention. Der Fokus liegt dabei auf jenen, die den Opfern und Tätern am nächsten sind: ihre Nachbar*innen. Sie sind nah am Geschehen. Sie können hinsehen, handeln und helfen. Mit StoP lernen Nachbar*innen eine Nachbarschaft aufzubauen, in der Gewalt keinen Raum mehr hat. Denn wenn Nachbar*innen wissen wie, können sie schwere Gewalt und Femizide verhindern – StoP zeigt ihnen wie. Gemeinsam mit den bestehenden Opferschutzeinrichtungen (wie Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Gewaltschutzzentren) und den staatlichen Behörden und sozialen Netzwerken kann ein ganzheitlicher und nachhaltiger Ansatz umgesetzt werden.

      StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt wurde in Deutschland ins Leben gerufen und seit 2019 auf 25 Standorte in allen 9 Bundesländern in Österreich – dank staatlicher Finanzierung – ausgedehnt worden. Dieses innovative Modell zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt feiert nun einen neuen Erfolg – ein Kickoff-Meeting für ein neues Projekt, das die Ausweitung von StoP auf weitere vier europäische Länder ermöglichen wird.

      Das Ziel dieses europäischen StoP-Projekts ist vor allem die Etablierung von StoP in Belgien, Frankreich, Rumänien und Tschechien, sowie die Anpassung und Erweiterung einer digitalen Social Design Toolbox und eines Training-Curriculums in den Partnerländern Belgien, Tschechien, Frankreich und Rumänien. Women Against Violence Europe (WAVE) und European Network for the Work with Perpetrators of Domestic Violence (WWP EN) haben sich zur Verbreitung der Toolbox in ganz Europa angeschlossen.

      Langfristiges Ziel ist ein StoP-Programm in jedem EU-Land, in jeder Stadt, Gemeinde und jedem Bezirk, um einen gesellschaftlichen "Klimawandel" gegen tief verwurzelte patriarchalische Strukturen herbeizuführen, toxische Männlichkeitsvorstellungen und traditionelle Geschlechterstereotypen zu bekämpfen, damit Gewalt gegen Frauen und Kinder nicht länger ignoriert oder toleriert wird.

      Die Auftaktveranstaltung findet am 31. März und 1. April in Wien statt und wird von dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) und StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt veranstaltet. Internationale Expert*innen im Bereich Gewalt in Intimbeziehungen und EU-Projektpartner*innen werden zusammenkommen, um die Ausweitung von StoP in Europa zu diskutieren. Eröffnet wird das Treffen von StoP-Gründerin Prof.in Sabine Stövesand, der Geschäftsführerin des Vereins AÖF, Mag.a Maria Rösslhumer und der Projektkoordinatorin Alicja Switon. Frau Silvia Janković, die Bezirksvorsteherin des 5. Wiener Gemeindebezirks Margareten, dem ersten Bezirk in Österreich, der StoP 2019 aufgenommen hat, wird an der Projekteröffnung teilnehmen.

      Was ist StoP?

      StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt ist ein sozialraumorientiertes Gewaltpräventionsprojekt. Es bezieht Nachbarschaften in die Prävention von Intimpartnergewalt und Femiziden in ihrem eigenen Umfeld ein. StoP erreicht dies, indem es Nachbar*innen anspricht, ihnen vermittelt, Anzeichen von Partnergewalt in ihrer Nachbarschaft frühzeitig zu erkennen und sie ermutigt, Zivilcourage bei häuslicher Gewalt zu zeigen und adäquat zu handeln nach dem Motto: Was sagen. Was tun.

      Initiiert und ins Leben gerufen wurde das StoP-Konzept von Prof.in Dr.in Sabine Stövesand, Professorin an der HAW Hamburg, Fakultät Wirtschaft und Soziales, Department Soziale Arbeit. 2019 etablierte Mag.a Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF, das Projekt in Österreich. Es wurde zuerst im 5. Wiener Gemeindebezirk eingeführt und breitete sich schnell auf ganz Österreich aus. Heute zählt StoP 25 Ortsgruppen in allen neun Bundesländern, davon neun in Wien. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte www.stop-partnergewalt.at und in Deutschland www.stop-partnergewalt.org.

       

      Kontakt:

      Mag.a Maria Rösslhumer
      AÖF-Geschäftsführerin und StoP-Gesamtkoordinatorin
      Tel: +43 664 7930789
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

       

      Partnerorganisationen in Europa:

      • AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
      • HAW Hamburg, Deutschland
      • A.L.E.G., Rumänien
      • Garance ASBL, Belgien
      • SC PSYTEL, Frankreich
      • Rosa Center, Tschechien
      • European Network for the Work with Perpetrators of Domestic Violence (WWP EN)
      • Women Against Violence Europe (WAVE)

       

      StoP wird in Österreich vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, BMSGPK, Fonds Gesundheit Österreich, FGÖ und Wiener Gesundheitsförderung, WiG finanziert.

      Fördergeberinnen StoP  WiG-Logo

       

       

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