Der Verein SOS Mitmensch veröffentlichte am 5.11.2018 im Rahmen einer Pressekonferenz eine Pilotsudie über das Wissen von jungen Menschen über Mädchen- und Frauenrechte.
Die Ergebnisse sind sehr aussagekräftig, vor allem, wenn mehr als 3/4 der SchülerInnen mehr über Gewalt und Mobbing gegen Mädchen und Frauen zu Hause und in der Schule und darüber, was man dagegen tun kann, wissen wollen. 2/3 der befragten SchülerInnen wünschen sich auch mehr Informationen über Schutzeinrichtungen für Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, und die Hälfte wollen mehr über Beratungsstellen für Mädchen und Frauen erfahren (Quelle: Studie von SOS Mitmensch, hier als PDF zum Download).
Genau hier setzt der Verein Autonome Österreichischen Frauenhäuser an: Wir bieten seit Jahren Gewaltpräventions- und Empowermentworkshops in Schulen und für Lehrlinge an, bei denen wir Mädchen – und auch Burschen – gegen häusliche Gewalt und jede Form der Gewalt an Mädchen und Frauen in unserer Gesellschaft stärken und unterstützen. Dabei vermitteln wir umfassende Informationen über Gleichstellungspolitik, über Mädchen- und Frauenrechte, über Beratungseinrichtungen und Hilfs- und Schutzeinrichtungen, wie die Frauenhelpline mit der Nummer 0800 / 222 555, Frauenhäuser, Frauenberatungsstellen, Beratungseinrichtungen zu sexualisierter Gewalt und Hilfe auch gegen Gewalt im Internet.
Die EU-Studie aus dem Jahr 2014 der Fundamental Rights Agency (Grundrechteagentur der Europäischen Union) hat außerdem ergeben, dass nur jede 5. Frau weiß, wohin sie sich bei Gewalt wenden kann. Das ist ein Appell an uns und vor allem an die Politik mehr in umfassende Informations- und Bewusstseinskampagnen und in österreichweite und flächendenkenden Gewaltpräventionsworkshops zu investieren, damit alle gewaltbetroffenen Menschen, insbesondere Mädchen und Frauen, mehr über ihre Rechte und Hilfemöglichkeiten erfahren und Schutz und Sicherheit bekommen können.
Österreich hat 2014 die Istanbul-Konvention ratifiziert und sich somit verpflichtet, alles zu tun um Gewalt an Mädchen und Frauen zu verhindern und gewaltbetroffene Frauen zu schützen und zu umfassend zu unterstützen. Österreich hat damit einen neuen Handlungsauftrag bekommen und ist aufgefordert die Empfehlungen umzusetzen.