PA 23.05.2023: 35-jähriges Bestehen des Verein AÖF und 25-jähriges Jubiläum der Gründung der Frauenhelpline 0800 222 555

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      Presseinformation

      35-jähriges Bestehen des Verein AÖF und 25-jähriges Jubiläum der Gründung der Frauenhelpline 0800 222 555

      Kein Grund, um nur zu feiern, denn es gibt noch viel zu tun!

      Wien, 22.5.2023. Österreich verfügt zwar über ein flächendeckendes Netz an Frauenhäusern, aber nicht alle Bundesländer erfüllen die Istanbul-Konvention – so hat das Land Salzburg nur 15 Frauenhausplätze für gewaltbetroffene Frauen und Kinder (5 Plätze für Frauen und 10 für Kinder in Pinzgau), weil zwei autonome Frauenhäuser nicht mehr existieren: Das Frauenhaus Hallein wurde gänzlich geschlossen und das Frauenhaus in Salzburg wurde Trägern übergeben, die keine Expertise zu Frauenhausarbeit verfügen. Femizide und Gewalt an Frauen ist jedoch noch immer ein alarmierendes Problem, auch in Salzburg. So können Frauen, die in Hochrisikosituationen leben, zwar von einem Bundesland ins andere flüchten, aber nicht in das Frauenhaus in Salzburg-Stadt, weil das Haus nicht vernetzt arbeitet und intransparent agiert.

      Während sich die Situation in anderen Bundesländern verbessert, sieht es in Salzburg für gewaltbetroffene Frauen und Kinder düster aus: Nur mehr 15 Plätze für Frauen und Kinder im Frauenhaus Pinzgau sind verfügbar. Das bedeutet, dass im Bundesland Salzburg laut Empfehlung der Istanbul-Konvention – ein Platz pro 10.000 Einwohner*innen – rund 42 Plätze fehlen.1

      Besonders eklatant sieht es allgemein mit der Wohnsituation nach dem Frauenhausaufenthalt aus. Betroffene Frauen finden kaum leistbare Wohnungen, in denen sie für längere Zeit leben können. Daher sind viele Frauen gezwungen, mit ihren Kindern wieder zu ihren Misshandlern zurückzukehren. Darüber hinaus fehlt es vielen Frauenhäusern an ausreichend Personal, insbesondere im Kinderbereich.

      Aber es gibt auch erfreuliche Entwicklungen, vor allem in Tirol und Oberösterreich: Tirol bekommt zwei neue Frauenhäuser mit jeweils 5 Plätzen für Frauen sowie 7 Plätzen für Kinder und in Oberösterreich eröffnet das Frauenhaus Braunau mit 6 Plätzen für Frauen sowie 12 Plätzen für Kinder. Mit diesen neuen Plätzen haben wir nun in Tirol 6 Frauenhäuser mit insgesamt 97 Plätzen (davon 39 Plätze für Frauen und 58 Plätze für Kinder) und in Oberösterreich ebenfalls 6 Frauenhäuser mit insgesamt 127 Plätzen (davon 47 Plätze für Frauen und 80 Plätze für Kinder). 

      Die drei neu gegründeten Frauenhäuser, das Frauenhaus Tirol Oberland, das Frauenhaus Tirol Unterland und das Frauenhaus Braunau, sind nun Mitglied im Verein AÖF. Somit sind wir mit insgesamt 16 Frauenhäusern vernetzt, die sich an internationalen und feministischen Qualitätsprinzipien orientieren und danach arbeiten.

      Gewaltpräventionsarbeit des Verein AÖF steht auf 5 Säulen

      Der AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser begeht 2023 das 35-jährige Jubiläum: Im Jahr 1988 wurde der Verein als Zusammenschluss der Mitarbeiterinnen der autonomen Frauenhäuser in Österreich gegründet, mit dem Ziel, ein starkes Netzwerk für und mit den Frauenhäusern aufzubauen und gemeinsam Strategien gegen Gewalt an Frauen und Kindern zu entwickeln und die Problematik der häuslichen Gewalt kontinuierlich öffentlich und sichtbar zu machen. Der Verein AÖF steht mittlerweile auf fünf Säulen: die Informationsstelle gegen Gewalt, die Frauenhelpline 0800 222 555, die Onlineberatung „HelpChat - Halt der Gewalt“ unter haltdergewalt.at, das Gewaltpräventionsprojekt StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt und das EmPOWERment-Zentrum BAKHTI für gewaltbetroffene Mädchen* und junge Frauen*. Neben dem 35-jährigen Bestehen des Vereins feiern wir dieses Jahr auch das 25-jährige Jubiläum der Gründung der Frauenhelpline: Seit 1998 bietet die Frauenhelpline 0800 222 555 für Betroffene und ihr Umfeld rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr, mehrsprachig, anonym und kostenlos Beratung zum Thema Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt.

      Jubiläumsfachtagung zu Angeboten für gewaltbetroffene Mädchen und junge Frauen

      Die gemeinsame Jubiläumsfachtagung des Verein AÖF fand am 11. und 12. Mai in Wien zum Thema Angebote für gewaltbetroffene Mädchen und junge Frauen sowie Mädchenhäuser und Mädchenzentren statt. Fachlicher Input kam von Mag.a Nicole Kreja vom FeM-Mädchenhaus in Frankfurt, die die vielen Mädchenhäuser und die feministische Mädchenarbeit in Deutschland vorstellte, die es bereits seit den 1980er Jahren gibt. Darüber hinaus wurden die Angebote der Mädchen- und Burschenarbeit des 2023 neu eröffneten EmPOWERment-Zentrums BAKHTI, wie kostenlose Psychotherapie, Lernhilfe und Workshops, wie z.B. Selbstbehauptungskurse und Yoga, vorgestellt und der dringende Bedarf und Ausbau von Mädchenhäusern und Mädchenzentren auch in Österreich betont.

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      1 laut Bevölkerungsstand mit 1.1.2023, siehe https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/bevoelkerung/bevoelkerungsstand/bevoelkerung-zu-jahres-/-quartalsanfang 

       

      Kontakt:

      AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser

      Mag.a Maria Rösslhumer

      Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

      Tel.: 0664 793 07 89

      www.aoef.at

       

       

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      Femizide und Mordversuche 2024

      Details siehe hier.

      Stand: 15.4.2024

      • 8

        Femizide

      • 19

        Mord- versuche / Schwere Gewalt

        Projekt-Partnerschaften

        Die Informationsstelle gegen Gewalt wird gefördert von