PA 26.05.2021: #MeToo und Solidarität mit den Journalistinnen Raphaela Scharf und Katia Wagner

      AOEF Logo web  Logo Schriftzug Oesterreichischer Frauenring  Allianz GewaltfreiLeben Logo neuLogo Frauenhelpline 400x310

       

      Pressemitteilung

      #MeToo und Solidarität mit den Journalistinnen Raphaela Scharf und Katia Wagner

      Der Verein AÖF, die Frauenhelpline 0800 222 555, der Österreichische Frauenring und die Allianz GewaltFREI leben stehen hinter den Betroffenen

      Wien, 26.5.2021. Sexuelle Belästigung in der Arbeitswelt ist in unserer patriarchal geprägten Gesellschaft leider immer noch weit verbreitet und das Schweigen darüber wird von den Tätern schamlos ausgenützt. Neu ist, dass betroffene Frauen in die Öffentlichkeit gehen und das Problem direkt ansprechen. Vor kurzem haben sich zwei ehemalige Mitarbeiterinnen von Ö24, Raphaela Scharf und Katia Wagner, an die Öffentlichkeit gewandt und von sexueller Belästigung, Drohungen und Beschimpfungen durch ihren ehemaligen Vorgesetzten Wolfgang Fellner berichtet.

      Wir, der Verein AÖF, die Frauenhelpline 0800 222 555, der Österreichische Frauenring und die Allianz GewaltFREI leben, solidarisieren uns mit Raphaela Scharf und Katia Wagner, die gegen ihren ehemaligen Vorgesetzten aufstehen und sich gegen sexuelle Belästigung wehren. Einer hohen Dunkelziffer von Frauen ergeht es am Arbeitsplatz ähnlich, jedoch sind sie oft in einer weniger privilegierten Position, um sich ebenfalls gegen die Belästigung zur Wehr zu setzen und etwas dagegen zu tun. Nicht selten erfahren sie auch aus ihrem Umfeld wenig Unterstützung, es wird ihnen nach wie vor oft nicht geglaubt und sie werden nicht ernst genommen.

      Laut einer Erhebung der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte aus dem Jahr 2014 ist jede fünfte Frau, also 20 Prozent aller Frauen, körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt und jede 3. Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren. Besonders das vorhandene Machtgefälle am Arbeitsplatz bringt betroffene Frauen oft in eine schwierige Lage und erschwert das Vorgehen gegen die Belästigung – die oft durch männliche Vorgesetzte begangen wird – enorm. Auch wenn der Belästiger ein Kollege ist, wird er oftmals durch die meist männlich besetzte Chefetage geschützt, die Tat negiert und Täter-Opfer-Umkehr betrieben. Niemals ist jedoch die betroffene Frau, die sexuelle Belästigung anspricht und dagegen vorgeht, schuld – die Schuld liegt immer und allein beim Täter oder bei den Tätern!

      Wir fordern daher die Politik, Behörden und vor allem alle ArbeitgeberInnen auf, Gewalt am Arbeitsplatz – dazu zählt auch sexuelle Belästigung – zu ahnden und ernst zu nehmen, einen sogenannten Verhaltenskodex gegen jede Form der Gewalt in jedem Betrieb und Unternehmen einzuführen, die alle Beschäftigten unterzeichnen und sich daran halten müssen – inklusive die Leitung. Weiters muss es in jedem Betrieb laufend Schulungen und Fortbildungen zu Gewaltprävention geben. ArbeitgeberInnen sind verpflichtet, im Rahmen ihrer Fürsorgepflicht alle MitarbeiterInnen vor Gewalt, Verletzungen und Übergriffen zu schützen.

       

      Kontakt:
      AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
      Mag.a Maria Rösslhumer
      Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 
      Tel.: 0664 793 07 89
      www.aoef.at

       

      News:

      AÖF am Podium bei Jubiläumstagung „Tatort Arbeitsplatz“

      Jubiläum 15 Jahre „Tatort Arbeitsplatz“: Gewalt in der Arbeitswelt als Spiegel unserer Gesellschaft und was wir dagegen tun können Die Gewerkschaften vida und GPA, die Arbeiterkammer (AK) Wien und der Weiße...

      Weiterlesen

      Neue Co-Geschäftsführung des Vereins AÖF

      Mit Jänner 2024 haben Maja Markanović-Riedl (rechts im Bild) und Alicja Świtoń gemeinsam die Geschäftsführung des AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser übernommen. Das gesamte Team des Vereins AÖF bedankt...

      Weiterlesen

      One Billion Rising Vienna 2024

      Auch 2024 ist der Verein AÖF wieder Teil von:  ONE BILLION RISING VIENNA 2024 RISE FOR FREEDOM – BE THE NEW WORLD Mittwoch, 14. Februar, 15:30, vor dem Österreichischen Parlament, Dr. Karl Renner-Ring...

      Weiterlesen

      Cuvée Charité, ein Charity-Projekt zur Gewaltprävention, geht weiter

      Winzerinnen sammeln erfolgreich 2.500 Euro für den Verein AÖF im Rahmen des Charity-Projekts „Cuvée Charité“   Die Weinblüten, Frauenzimmer und VIN2 de Femme, drei engagierte Winzerinnengruppierungen bestehend aus zwölf Winzerinnen aus...

      Weiterlesen

      Alle Jahre wieder: Aktion Wunschzettel der AÖF-Frauenhäuser

      Schenken Sie gewaltbetroffenen Frauen und Kindern Freude mit der Aktion Wunschzettel der AÖF-Frauenhäuser Bereits seit mehr als 10 Jahren hilft die Aktion Wunschzettel Frauen und Kindern, die von physischer und/oder psychischer...

      Weiterlesen

      Femizide und Mordversuche 2024

      Details siehe hier.

      Stand: 15.4.2024

      • 8

        Femizide

      • 19

        Mord- versuche / Schwere Gewalt

        Projekt-Partnerschaften

        Die Informationsstelle gegen Gewalt wird gefördert von