Pressemitteilung
16 Tage gegen Gewalt 2020: „EineR von fünf – Opferschutzorientierte Täterarbeit bei Gewalt an Frauen und Kindern“
Online-Veranstaltung am 23.11. in der Volksanwaltschaft mit Präsentation einer neuen Studie zur Berichterstattung über Gewaltdelikte an Frauen
Wien, 20.11.2020. Laut einer Erhebung zu geschlechtsspezifischer Gewalt der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) aus dem Jahr 20141 ist jede fünfte Frau – das sind 20 Prozent der Frauen – ab ihrem 15. Lebensjahr körperlicher und/oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Jede 3. Frau musste seit ihrem 15. Lebensjahr eine Form von sexueller Belästigung erfahren und jede 7. Frau ist ab ihrem 15. Lebensjahr von Stalking betroffen. Doch noch immer werden die Probleme der weltweiten Geschlechterungerechtigkeit und daraus resultierender Gewalt gegen Frauen und Mädchen vielfach negiert oder verharmlost. Oft wird der betroffenen Frau selbst die Schuld zugeschrieben und damit victim blaming (Täter-Opfer-Umkehr) betrieben. Jedoch liegt die Schuld an der Gewalttat allein beim Täter und dessen patriarchalem Besitz- und Anspruchsdenken.
Männer, die Gewalt gegen Frauen und Kinder ausüben, und dabei im Besonderen die opferschutzorientierte Täterarbeit waren dieses Jahr als Thema für die – schon traditionelle – Ringvorlesung „Eine von fünf“ geplant. Aufgrund der Corona-Krise und der neuerlichen bundesweiten Maßnahmen kann die Ringvorlesung dieses Wintersemester leider nicht stattfinden und muss kurzfristig verschoben werden – angedacht ist ein neuer Termin im Frühjahr.
Einladung zur Online-Veranstaltung EineR von fünf in der Volksanwaltschaft
Zum Auftakt der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ laden der Verein AÖF, das Zentrum für Gerichtsmedizin der MedUni Wien und die Volksanwaltschaft, die seit 2016 Kooperationspartnerin ist, am 23. November 2019 von 18:00 bis 20:00 Uhr zur Veranstaltung „EineR von fünf“, die heuer situationsbedingt ausschließlich online via Livestream stattfindet.
Auf dem Programm stehen die Präsentation der Studie „Gewalt gegen Frauen – Analyse der Berichterstattung über Gewaltdelikte an Frauen und die Rolle der Medien“ durch Autorin Mag.a Maria Pernegger von MediaAffairs sowie Festvorträge von Mag. Romeo Bissuti vom Gesundheitszentrum MEN zum Thema „Toxische Männlichkeit und Ansätze zur gendersensiblen Gewaltprävention“ und von Gerhard Wagner, Msc, Obmann des Vereins HeForShe Vienna, mit dem Titel „In den Händen der Männer* – warum wir sowohl Teil des Problems als auch Teil der Lösung sind“. Außerdem wird der neue Spot „Sei nicht so wie ich – Hol dir Hilfe!“ des Vereins AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser und der Männerberatungsstellen gezeigt.
Der Livestream wird auf volksanwaltschaft.gv.at verfügbar sein.
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1 Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA), 2014. Gewalt gegen Frauen: eine EU-weite Erhebung.: https://fra.europa.eu/de/publication/2014/gewalt-gegen-frauen-eine-eu-weite-erhebung-ergebnisse-auf-einen-blick
Kontakt:
Mag.a Maria Rösslhumer
AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
Tel.: 0664 793 07 89
www.aoef.at