2014 begleiteten Frauenhäuser 3.257 Frauen und ihre Kinder auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben
Laut der aktuellen Statistik der autonomen österreichischen Frauenhäuser haben im Vorjahr 2014 3.257 Frauen und ihre Kinder (1.654 Frauen und 1.603 Kinder) Schutz und Unterkunft in einem österreichischen Frauenhaus gefunden. Damit bleibt die Zahl relativ konstant zu den Vorjahren (2013: 3.232, 2012: 3.502, 2011: 3.377).
Viele der Frauen schaffen mit der Unterstützung der Frauenhäuser den Weg in ein gewaltfreies Leben. 2014 waren es mit 58 Prozent mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen, die direkt nach dem Frauenhausaufenthalt eine sichere Wohnmöglichkeit gefunden haben.
Ganzheitliche Beratung im Frauenhaus
Die Mitarbeiterinnen der österreichischen Frauenhäuser beraten ihre Bewohnerinnen neben rechtlichen und existenzsichernden vor allem auch in psychosozialen Fragen. Die Bewältigung der Krise steht dabei im Vordergrund.
„Die Frauen kommen mit einem Packerl an Problemen zu uns. Man muss sich vorstellen: Sie flüchten aus ihrem Zuhause. Sie wurden oft jahrelang vom Partner, also von einer Person, die man eigentlich liebt, gequält und misshandelt. Da ist ein enormer psychischer Druck da und oftmals auch Angst vor der Zukunft“, weiß Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF, zu berichten. Die umfassende Betreuung der Frauenhäuser ermöglicht den Frauen, wieder Vertrauen in sich und ihre Umgebung zu gewinnen.
Weg vom Gewalttäter in ein gewaltfreies Leben
Der Großteil der Frauen flüchtet vor ihrem Ehemann, Lebensgefährten oder Expartner. 2014 waren es 84 Prozent. Angelika (*Name wurde geändert) ist eine der Frauen, die vor ihrem Ehemann ins Frauenhaus geflohen ist. Sie musste ein jahrelanges Martyrium durchmachen. Im Frühjahr 2014 brachte sie den Mut und die Kraft für ihren Weg in ein gewaltfreies Leben auf. Im Frauenhaus fanden sie und ihre Kinder nicht nur einen sicheren Wohnort. Die Frauenhausmitarbeiterinnen unterstützten sie auch im Scheidungsverfahren und bei der Wohnungssuche. Als das wichtigste beschreibt Angelika* aber, dass im Frauenhaus „immer jemand zum Reden da ist“.
Angelika* hat den Weg aus der Gewalt geschafft. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen im Frauenhaus hat sie im Winter 2014 eine Wohnung gefunden, die Platz für sie und ihre drei Kinder bietet.
„Das sind die schönen Momente, wenn wir sehen, dass sich eine Frau, die so Schlimmes durchgemacht hat, bei uns wieder stabilisieren kann. Mit unserer Hilfe schaffen viele Frauen den Weg in eine Zukunft, in der sie ohne Angst leben können“, so Birgit Thaler-Haag, Geschäftsführerin des Salzburger Frauenhauses und Obfrau des Vereins AÖF.
Nachbetreuung nach dem Auszug
Mit dem Auszug ist die Unterstützung der Frauenhausmitarbeiterinnen nicht automatisch vorbei. Viele Frauenhäuser bieten auch die Möglichkeit der Nachbetreuung an. Damit kann gewährleistet werden, dass ehemalige Bewohnerinnen bei Fragen oder Schwierigkeiten nach dem Auszug eine vertraute Anlaufstelle und ein Auffangnetz haben. 2014 gab es insgesamt 4.498 Nachbetreuungskontakte.
Frauenhäuser in ganz Österreich
In Österreich gibt es 30 Frauenhäuser, die gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern umfassende Unterstützung und einen sicheren Wohnplatz bieten. 19 Frauenhäuser sind im Verein AÖF vernetzt. Eine Übersicht über alle Frauenhäuser finden Sie auf der Website des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser unter www.aoef.at > Frauenhäuser.
Die Statistik der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser 2014 können Sie jetzt auf der Website des Vereins AÖF www.aoef.at unter dem Menüpunkt „Angebot“ abrufen oder beim Verein AÖF bestellen.
Rückfragehinweis:
Maria Rösslhumer und Silvia Samhaber, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
Telefon: +43 (1) 544 08 20
E-Mail: