Erste große Studie über Covid19 und häusliche Gewalt in Deutschland

      Anfang Juni hat die Technische Universität München die erste große Studie über Covid19 und häusliche Gewalt in Deutschland veröffentlicht.

      Diese erste große repräsentative Umfrage zu häuslicher Gewalt während der Corona-Pandemie in Deutschland zeigt auf, dass rund 3 Prozent der Frauen während der Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen zu Hause Opfer körperlicher Gewalt wurden. 3,6 Prozent der Frauen wurden von ihrem Partner vergewaltigt. In 6,5 Prozent aller Haushalte wurde Gewalt gegen Kinder verübt. Deutlich höher noch lagen die Zahlen wenn die Frauen in Quarantäne waren oder die Familien finanzielle Sorgen hatte. Nur ein sehr kleiner Teil der betroffenen Frauen nutzte die vorhandenen Hilfsangebote.

      Die Studie spiegelt in Teilen auch die Situation in Österreich wieder.

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      Foto (C) Andrea Peller

       

      Die betroffenen Frauen wurden außerdem befragt, ob sie Hilfsangebote kennen und genutzt haben. Die Ergebnisse sind wie folgt:

      • 48,2 Prozent der Opfer kannten die Telefonseelsorge, 3,9 Prozent hatten dort angerufen.
      • 32,4 Prozent kannten das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“, 2,7 Prozent hatten sich dorthin gewandt.
      • 44,3 Prozent kannten das Elterntelefon, 21,5 Prozent hatten dort Hilfe gesucht.
      • 5,5 Prozent kannten die Aktion „Codewort Maske 19“, bei der Apotheken die Behörden verständigen, wenn eine Kundin dieses Codewort sagt. 1,8 Prozent hatten diese Möglichkeit genutzt.

      Eine der Studienautorinnen, Dr.in Cara Ebert vom RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung, empfiehlt: „Wenn Frauen durch ihre Partner intensiv kontrolliert werden, können sie telefonische Beratungsangebote nur schwer nutzen. Hilfe sollte deshalb auch online angeboten werden, per Chat, Messenger und E-Mail. Die bestehenden Hilfsangebote müssen zudem besser in der Öffentlichkeit beworben werden, zum Beispiel durch große Plakate in Supermärkten und Apotheken sowie durch Onlineanzeigen.

      Die gesamte Studie ist unter diesem Link abrufbar: https://www.tum.de/nc/die-tum/aktuelles/pressemitteilungen/details/36053/

       

       

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