Pressemitteilung
Die Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555 sollte überall in Österreich bekannt sein
Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) ist entsetzt über den Mord an einer Frau durch ihren 14jährigen Sohn in Kirchschlag in Niederösterreich.
Wien, 24.7.2019. Es ist bereits der 14. Mord an einer Frau durch den eigenen Partner oder durch ein männliches Familienmitglied im heurigen Jahr. Wir wissen noch wenig Hintergründe, warum es dazu kommen konnte. Wir wissen aber laut einer EU-Studie aus dem Jahr 2014, dass nur jede 5. Frau weiss, wohin sie sich bei häuslicher Gewalt wenden kann.
Wir nehmen daher dieses Gewaltverbrechen wieder einmal zum Anlass, um auf die telefonische Beratungsstelle der Frauenhelpline aufmerksam zu machen. Die Nummer der Frauenhelpline 0800 222 555 ist kostenlos, anonym, täglich und rund um die Uhr erreichbar – siehe www.frauenhelpline.at. Bei den Beraterinnen handelt es sich um ein professionelles Team von Sozialarbeiterinnen und langjährigen Expertinnen aus dem Gewaltschutzbereich. Beratungen in mehreren Fremdsprachen werden ebenfalls angeboten.
Es wenden sich nicht selten auch Mütter an die Frauenhelpline, die von ihren eigenen heranwachsenden Söhnen (oder ab und zu auch von Töchtern) misshandelt werden. Dieses Thema ist oft noch ein großes Tabu und der Umgang damit ist ganz besonders schwierig für Eltern. Umso wichtiger ist es, über diese Problematik frühzeitig zu sprechen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Nummer der Frauenhelpline 0800 222 555 sollte überall aufliegen
Wir fordern seit Jahren, dass die bundesweite Nummer 0800 222 555 in allen Haushalten aufliegen soll, damit jede betroffene Person, insbesondere jede Frau und jedes Mädchen, dieses Beratungsangebot in Anspruch nehmen kann. Aber auch Personen aus dem Umfeld der Betroffenen können sich an die Frauenhelpline wenden und sich Rat und Unterstützung bei Verdacht auf Gewalt in der Umgebung zu holen.
Die Nummer sollte aber nicht nur in den Haushalten aufliegen und sichtbar sein. Darüber hinaus sollte sie auch bei allen FriseurInnen, in allen Supermärkten, Geschäften, Modegeschäften, bei allen niedergelassenen ÄrztInnen, in Spitälern, in Kinderbetreuungseinrichtungen, bei TherapeutInnen, bei allen staatlichen Behörden, dem Amt für Kinder- und Jugendhilfe, bei Polizeikommissariaten, bei allen Gerichten, bei Gemeinde- und Bezirksämtern, in allen Arbeitsplätzen, bei allen BetriebsrätInnen und PersonalmanagerInnen, in Schulen und Bildungseinrichtungen etc., aufliegen. Informationsmaterialien (Flyer, Karten, Plakate) zur Frauenhelpline können per E-Mail an
Gewaltpräventionsarbeit und Bewusstseinsbildung
Aber auch Kinder und Jugendliche benötigen Hilfe – vor allem besonders auffällige und gewaltbereite Jugendliche benötigen spezielle, verstärkte und möglichst frühzeitige Unterstützung. Daher sollte Gewaltpräventionsarbeit und Bewusstseinsbildung bundesweit in allen Schulen und Jugendeinrichtungen, aber auch Lehrlingseinrichtungen, Berufsschulen angeboten werden und stattfinden.
Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser bietet seit Jahren – gemeinsam mit MitarbeiterInnen aus den Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen, Interventionsstellen, Gewaltschutzzentren, Männerberatungsstellen, der Bundesjugendvertretung und dem Verein Poika – Gewaltpräventionsworkshops in Schulen, Jugendorganisationen und Lehrlingseinrichtungen an. Außerdem bieten wir Seminare für LehrerInnen und für alle Berufsgruppen an, die sich vertiefendes Wissen über häusliche Gewalt aneignen wollen.
Auf den Webseiten des Verein AÖF und der Frauenhelpline erhalten Sie auch Informationen über die Frauenhäuser in allen Bundesländern, regionale Beratungsstellen und weitere Hilfseinrichtungen – siehe www.aoef.at und www.frauenhelpline.at.
Kontakt:
AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
Mag.a Maria Rösslhumer
Tel.: 0664 793 07 89
www.aoef.at
Frauenhelpline gegen Gewalt 0800 222 555, rund um die Uhr, anonym, kostenlos und mehrsprachig: www.frauenhelpline.at
Kinderwebsite: www.gewalt-ist-nie-ok.at
Onlineberatung für Mädchen und Frauen im Helpchat: www.haltdergewalt.at