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      Presseinformation

      Mann O Mann – Der Fragebogen für Männer zur Selbstüberprüfung ihres Gewaltpotenzials

      Wien, 7.11.2023. Das Ausmaß der Gewalt an Frauen und Kindern ist alarmierend hoch. Jede dritte Frau in Österreich ist ab ihrem 15. Lebensjahr mindestens einmal von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Die Täter sind den Betroffenen zum Großteil bekannt. In rund 90% der Fälle von häuslicher Gewalt geht die Tat von einem Mann aus. 29 Femizide waren es 2022. Heuer mussten wir bereits 24 verzeichnen.

      Die Geschichten und individuellen Tathergänge mögen unterschiedlich sein, doch genauso gibt es Gemeinsamkeiten. In der Fachliteratur werden Muster, um die Partnerin klein zu halten, sie zu isolieren und systematisch ihr Selbstbewusstsein zu untergraben Täterstrategien genannt. Was sich erstmal drastisch anhört, lässt sich oft auch im Kleinen und im Alltag beobachten. Es sind die kleinen Nadelstiche und Herabwürdigungen, die das Fundament der Partnergewalt bilden, an dessen Spitze der Femizid steht.

      Mit dem Fragebogen von StoP-Stadteile ohne Partnergewalt „Mann O Mann“ entwickelten wir einen niedrigschwelligen Selbsttest, um an konkreten Situationen abzufragen und offenzulegen, dass patriarchale Verhaltensmuster tiefer in uns verankert sind, als uns bewusst ist. Allen fällt es leicht sich von den drastischsten Formen von Gewalt an Frauen zu distanzieren. Wie sieht es aber aus, wenn der Mann die Partnerin nach einem Streit tagelang mit Schweigen straft? Wenn kontinuierlich über die Freundinnen der Partnerin hergezogen wird? Wenn heimlich Nachrichten am Telefon gelesen werden? Wenn der Partner alleinig das Recht auf die finanziellen Ausgaben beansprucht? Auch hierfür gilt es Bewusstsein zu schaffen.

      Aus diesem Grund möchten wir von StoP an Sie herantreten, um den Fragebogen im Rahmen der „16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ in ihrem Medium zu veröffentlichen. Damit kann ein starkes Zeichen gesetzt werden. Der Fragebogen kann der dringend notwendige Reflexionsanstoß für viele Männer sein, ihre eigenen Verhaltensweisen zu hinterfragen. Den Fragebogen finden sie hier zum Download.

      Die feministische StoP-Männerarbeit bestreitet viele Wege Männer zu erreichen, Verbündete zu werden im Kampf gegen Partnergewalt. Auch ein Fragebogen, welcher nicht unbedingt wissenschaftlichen Standards entspricht, aber auch nicht fundierten Überlegungen entbehrt, kann ein Schritt auf diesem Weg sein.

      Das Nachbarschaftsprojekt StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt, dessen zentrales Ziel es ist häusliche Gewalt an Frauen und Kindern und Partnergewalt in unserer Gesellschaft zu verhindern, wird vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser seit Jänner 2019 mit vielen verschiedenen Aktivitäten koordiniert. Neben den sogenannten Frauentischen organisiert StoP auch Männertische. Dort treffen sich regelmäßig engagierte Männer, die erkannt haben, dass Männer einen wesentlichen Beitrag leisten können, um Partnergewalt und Gewalt an Frauen und Kindern sowie Femizide zu verhindern.

      StoP bietet Männern die Möglichkeit feministisch aktiv zu werden, eine klare Haltung gegen Partnergewalt einzunehmen und Zivilcourage auszuüben. Wir brauchen Männer, die aufstehen und sich als Verbündete feministischen Bewegungen anschließen und somit ein lautstarkes Zeichen gegen den zunehmenden sexistischen und antifeministischen Backlash setzen. Aus dieser Grundhaltung ist die Initiative entstanden.


      Bei Fragen zu dem Fragebogen wenden Sie sich an:
      Nikolas Becker
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 
      Tel: +43 660 6519950

       

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      Presseinformation

      Schusswaffen sind tödlich für Frauen

      Niemand braucht Schusswaffen – schon gar nicht im Haushalt. Der Verein AÖF fordert ein generelles Waffenverbot in Österreich

      Wien, 25.10.2023. Schusswaffen im Haushalt sind eines der größten Gefährlichkeits- und-Sicherheitsrisiken für Frauen und letztendlich auf für die Kinder. Laut der jüngsten Studie von Institut für Konfliktforschung über Femizide in Österreich (Untersuchung über Frauenmorde. Eine quantitative und qualitative Analyse, April 2023) waren 35,9% der Täter im Besitz von legalen oder illegalen Schusswaffen.

      Der 52-jährige mutmaßliche Täter aus der Steiermark, der vergangenen Samstag seine Ex-Frau ermordet hatte, war sogar im Besitz von 6 legalen Langwaffen. Wie kann das sein?

      Männer, die zu Gewaltbereitschaft neigen und zusätzlich Waffen besitzen sind eine permanente Gefährdung und Bedrohung für Frauen, vor allem dann, wenn sie sich aus dieser Gewaltbeziehung befreien und aussteigen wollen und sich endgültig trennen wollen. Waffen im Haushalt sind oft wie eine Kriegserklärung für Frauen und Kinder.

      Daher fordern wir ein generelles Schusswaffenverbot.

      Kontakt:
      Mag.a Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF und Koordinatorin von StoP-Österreich
      Tel.: 0664 7930789
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

       

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      22. Femizid! Frauen werden der Reihe nach ermordet. Wo bleibt der Aufschrei der Regierung?

      Der Verein AÖF fordert eine sofortige Gesamtstrategie zur Beendigung der Femizide und die Etablierung von "StoP-Stadteile ohne Partnergewalt" in allen Gemeinden

      Wien, 21.10.2023. Wir sind vollkommen geschockt und erschüttert. Zwei Frauen wurden von gestern auf heute, bzw. innerhalb eines Tages ermordet. Sie wurden Opfer von Männergewalt, wie so viele andere Frauen auch. Immer mehr Frauen leben in „High Risk- Situationen“. Femizide und Mordversuche steigen wieder sukzessive an. 2023 sind es bereits 22 Femizide und 37 Mordversuche.

      Aber was macht die Regierung? Sie schweigt. Sie ignoriert jeden Femizid. Es gibt kein Wort der Empörung, keine Empathie, kein Mitgefühl für die Angehörigen, keinen Aufschrei! Gewalt an Frauen wird verharmlost, obwohl es die größte Krise unserer Demokratie und Gesellschaft ist. Das ist Täterschutz und eine Form der Frauenverachtung.

      Es fehlt an einer Gesamtstrategie im Gewaltschutz und bei der Umsetzung der Istanbul-Konvention. Regierung, Bund und Länder arbeiten nicht gut zusammen. Alle sollte gemeinsam strategisch wirksame und nachhaltige Maßnahmen zur Beendigung der Gewalt setzen, wie z.B. einen Nationalen Aktionsplan gegen Gewalt an Frauen und an einer tatsächlichen Gleichstellung von Frauen und Mädchen. Gewalt an Frauen erfährt nur eine „Oberflächenbehandlung“. Das tiefsitzende Patriarchat mit den toxischen Verhalten und frauenverachtenden Einstellungen wird nicht an den Wurzeln gepackt und politisch prioritär behandelt. Damit sich radikal und fundamental etwas ändert, müsste viel Geld investiert werden, aber auch das passiert nicht.

      Informationskampagnen wirken nicht, solange sie nicht breit aufgestellt sind. Die große Bewusstseinskampagne "StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt" hingegen steht auf mehreren Säulen und ist daher effizient und wirksam. StoP sollte daher in allen 2000 Gemeinden angesiedelt werden, so dass Männergewalt an Frauen keine Chance mehr hat. Die Umsetzung würde 81 Millionen Euro pro Jahr kosten. Das ist ein Bruchteil von 250 Millionen Euro, die wir seit Jahren für die Gewaltprävention fordern. www.stop-partnergewalt.at


      Kontakt:
      Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF und Koordinatorin von "StoP-Stadteile ohne Partnergewalt" in Österreich
      Tel.: 0664 793 0789
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 

       

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      Presseinformation

      Der StoP-Männerlauf gegen Gewalt an Frauen und Kindern geht in die 3. Runde. Lauf auch Du mit und setze ein Zeichen!

      3. StoP-Männerlauf

      Wien, 25.9.2023. StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt veranstaltet am 27. September 2023 den 3. Männerlauf. Dieser findet dieses Mal in Simmering statt und umfasst eine Strecke von ca. 5 km. Gelaufen wird nicht nur zum Spaß und zur sportlichen Betätigung, sondern auch für ein Ende der Femizide in Österreich. Bei dem Männerlauf geht es vor allem darum, dass Männer ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern setzen. Alle Teilnehmer werden vor dem Start kostenlos mit StoP-T-Shirts und/oder Flaggen ausgestattet. Wem es nicht möglich ist, zu laufen, kann auch mitradeln oder ein anderes nicht-motorisiertes Fortbewegungsmittel verwenden. Der Männerlauf ist kein Wettbewerb, sondern ein kooperatives Sportevent und ist daher für (fast) alle Fitnesslevels geeignet.

      Sei auch Du dabei und zeig Zivilcourage gegen Partnergewalt!

      • Wann: 27. September 2023, ab 18:30
      • Wo: Simmeringer Platz (S+U Bahnstation Simmering), 1110 Wien

      Der Männerlauf findet bereits zum dritten Mal statt. Der erste Lauf wurde am 1. Dezember 2022 im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen veranstaltet. Beim zweiten Lauf am 12. April 2023 konnte die Teilnehmerzahl versechsfacht werden. Die Idee für den Männerlauf entstand im Rahmen der Männertische in Margareten.

      Ein Schwerpunkt bei der StoP-Gemeinwesenarbeit gegen Partnergewalt ist die Mitwirkung von Männern.

      StoP arbeitet mit Männern, die zu einer Verbesserung der Gesellschaft beitragen und Gewalt an Frauen und Kindern sowie Femizide verhindern wollen. Männer verbünden sich bei StoP feministisch und solidarisch mit aktiven Nachbarschaften und Frauenorganisationen, nehmen eine klare Haltung gegen häusliche Gewalt ein und zeigen Zivilcourage gegen Partnergewalt. StoP arbeitet an einer feministischen Männerbewegung gegen das Patriarchat und für einen grundlegenden Wandel in unserer Gesellschaft. Durch den Männerlauf soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass es viele Männer gibt, die Gewalt an Frauen und Kindern nicht tolerieren. Am Männerlauf teilzunehmen, ist ein großartiger Beitrag zum Gewaltschutz in Österreich, doch es ist nur der erste Schritt. Diese Aktion soll ein Anreiz für Männer sein, um sich bei den Männertischen in den Bezirken zu beteiligen, sich mit dem Thema Partnergewalt auseinandersetzen und Aktionen zu organisieren, um darauf aufmerksam zu machen und sie zu verhindern. Nur durch eine breite Bewegung ist es möglich, die vorwiegend von Männern ausgehende Gewalt an Frauen zu beenden.

      Was ist StoP?

      Das Nachbarschaftsprojekt StoP-Stadtteile ohne Partnergewalt setzt sich – durch zahlreiche Aktivitäten – zum Ziel, Partnergewalt und häusliche Gewalt an Frauen und Kindern zu stoppen und zu verhindern. Die Zielgruppen bei StoP sind Nachbar*innen und Multiplikator*innen aller Altersgruppen, Nationalitäten, Geschlechter und Religionen. Mit den Frauen- und Männertischen, aber auch aktivierenden Gesprächen an Wohnungstüren wollen wir viele Menschen erreichen und sie dazu ermutigen, Zivilcourage gegen Partnergewalt auszuüben. Das StoP-Projekt wurde von Prof.in Sabine Stövesand an der HAW in Hamburg konzipiert und wird in Österreich vom AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser koordiniert.

      Mehr Informationen unter www.stop-partnergewalt.at.

      Kontakte:

      Mag.a Maria Rösslhumer

      Geschäftsführerin des AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser und Gesamtkoordinatorin von StoP-Österreich

      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

      Tel.: 0664 793 07 89

      Mario Depauli

      Koordinator für feministische StoP-Männerarbeit in Wien Simmering

      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

      Tel.: 0660 461 93 68

       

      StoP wird dankenswerterweise finanziert von:

      Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz

      Fonds Gesundes Österreich, FGÖ

      Wiener Gesundheitsförderung, WiG

      Bundesministerium für Inneres, GEMEINSAM.SICHER

       

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      Presseinformation

      Männergewalt an Frauen ist die größte Krise der Demokratie

      Eine ernsthafte Aufarbeitung der Täterschaft und ein konsequenter Umgang mit Tätern fehlt bisher in Österreich

      Wien, 15.9.2023. Männergewalt hat in Österreich seit Anfang des Jahres erneut 17 Frauenleben und 34 Mordversuche gefordert. Aber anstatt Täter ernsthaft zur Verantwortung zu ziehen, werden betroffene Frauen beschuldigt. Aber anstatt hinzuschauen, es ernsthaft anzugehen, wird weggeschaut, wird verdrängt, es wird abgelenkt. Einer der Hauptgründe, warum das massive Ausmaß der Männergewalt an Frauen kein Ende nimmt.

      Der österreichische Filmmacher Günter Schwaiger appelliert seit Jahren, sich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen und zieht auch Parallelen in seinem jüngst erschienenen Film „Wer hat Angst vor Braunau“ und sagt „In einer Gesellschaft, in der seit dem Zweiten Weltkrieg bis heute die meisten NS-Täter straffrei geblieben sind, muss zwangsläufig eine gewisse “Täter-Toleranz” zur Denkgewohnheit geworden sein. Statt hinzuschauen, wurde und wird einfach weggeschaut. Diese Art von "Nachsichts-Mechanismus" scheint auch in Bezug auf Täter von Gewalt gegen Frauen bis heute wirksam zu sein.

      Und so wie Rassismus und Antisemitismus nie ganz verschwunden sind, ist auch das patriarchale Denken und Handeln in Österreich keineswegs Teil der Vergangenheit. Am Extremsten zeigt sich das in der Gewalt gegen Frauen, die in ihrem Kern nicht auf emotionalen Impulsen oder ungewollter Eskalation beruhen, sondern auf der bewussten oder unbewussten männlichen Überzeugung, dass eine Frau nicht das Recht hat frei zu sein“.

      Günter Schwaiger beschäftigt sich seit Jahren mit den Ursachen und Auswirkungen der Gewalt an Frauen und Kindern. Seine berührenden Filme „Martas Koffer“ (2013) und „Der Taucher“ (2019) zeigen die verzweifelte Lage von betroffenen Frauen und Kindern und diese Filme sind ein Appell, dieses tiefsitzende patriarchale System zu unterbrechen.

      Günter Schwaiger ist auch ein langjähriger Verbündeter von „StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt“ im Verein AÖF, wo wir vor allem an die verantwortliche Politik und den männlichen Teil der Bevölkerung appellieren, sich zu engagieren. Auch hier stellt der Filmemacher Günter Schwaiger unmissverständlich klar: „Viele Männer glauben, wenn sie selbst nicht gewalttätig sind, geht sie das Thema nichts an. Doch gerade wir Männer müssen uns damit befassen, wir sind verantwortlich für diese Gewalt. Es ist natürlich sehr schmerzhaft. Auch ich hatte Berührungsängste, weil man schnell das Gefühl bekommt, dass man da in Abgründe blickt. Das Problem wird man aber nur lösen können, wenn wir Männer uns endlich in den Spiegel sehen – da geht kein Weg daran vorbei“ (Günter Schwaiger, Zitat aus einem Interview mit Der Standard am 2.12.2019).

       

      Kontakt:

      Mag.a Maria Rösslhumer
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      Frauenverachtendes 10-Sekunden-Urteil in Italien: Verein AÖF fordert Opferschutz anstatt Täterschutz von Justiz und Behörden!

      Polizei und Justiz sind auch hierzulande täterschutzorientiert.

      Wien, 18.7.2023. Der Freispruch eines Gewalttäters im Fall von sexueller Gewalt empört viele Menschen, vor allem Frauen! Entgegen der Forderung der Staatsanwaltschaft nach einer Haftstrafe von dreieinhalb Jahren hat das Gericht einen Mann, der einer Schülerin in die Hose gegriffen hatte, vom Vorwurf der sexuellen Belästigung freigesprochen, mit der absurden Begründung, dass „die Tat nur 10 Sekunden gedauert“ hätte. Das ist eindeutig Täterschutz! Sexuelle Belästigung bzw. sexuelle Gewalt bleibt eine Straftat und ist klar zu verurteilen, egal wie lange die Tat gedauert hat. Dieses skandalöse Urteil ist ein Paradebeispiel täterzentrierter Justiz.

      Auch in Österreich erleben wir oft, dass mit Gewalttätern seitens Polizei und Justiz sehr nachsichtig umgegangen wird, aber betroffenen Frauen gegenüber sehr hart. Sie werden stattdessen „bestraft“, ihnen wird nicht geglaubt, sie werden nicht ernstgenommen, die Tat verharmlost und es wird ihnen vorgeworfen, „dass sie sich ja nicht gewehrt hätten“. Bekannte Mechanismen bei Gewalt an Frauen (z.B. mögliche Schockstarre seitens des Opfers bei Übergriffen) werden ignoriert und sogar gefährliche Täter werden meistens nur auf freiem Fuß angezeigt anstatt in U-Haft genommen. Viele Anzeigen werden zu schnell eingestellt. Täter werden oft freigesprochen und wenn es doch zu einer Verurteilung kommt, wird das gesetzlich vorgegebene Strafmaß nicht ausgeschöpft.

      Diese unsäglichen Praktiken müssen ein Ende haben! Wir verlangen eine klare und eindeutige Haltung gegen jede Form der Gewalt an Frauen! Fehlurteile gegen Opfer müssen Konsequenzen haben. Wir verlangen regelmäßige verpflichtende Schulungen für Polizei und Justiz, eine klare Strafverfolgung von Gewalttaten an Frauen, inkl. lückenloser Ermittlungen und Beweisführung und ggf. auch die Anwendung der U-Haft für gefährliche Täter. Wir fordern eine Dauersensibilisierung aller Richter*innen und Justizbeamt*innen für die Folgen von Traumatisierung durch verpflichtende Fortbildungen und klare Richtlinien bei Gewalt an Frauen und Kindern. Die Maßnahmen der Istanbul-Konvention, das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt (2013 von Österreich ratifiziert), müssen lückenlos umgesetzt werden. Es braucht endlich effektiven Opferschutz anstatt Täterschutz!

       

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      StoP-Margareten begeht den 100. Männertisch gegen Partnergewalt

      Ein Erfolg, aber es ist noch viel zu tun

      Wien, 10.7.2023. Häusliche Gewalt an Frauen und Kindern und die vielen Femizide in Österreich sind unerträglich und müssen gestoppt werden. Dafür setzen sich Männer bei „StoP-Stadteile ohne Partnergewalt“ seit fünf Jahren in Wien Margareten ein, sie setzen öffentliche Zeichen, sie zeigen Zivilcourage gegen Partnergewalt.

      Am Donnerstag, dem 13. Juli um 17 Uhr laden die StoP Männer zum 100. StoP-Männertisch gegen „Partnergewalt ein. Das Engagement von Männern in der Gewaltprävention ist ein Novum und vor allem ein wichtiger Meilenstein in der bereits fünfjährigen Geschichte von StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt in Margareten, dort wo StoP in Wien bzw. Österreich begonnen hat. Die sogenannten StoP-Männertische sind offene Gesprächsrunden, wo sich Männer kritisch mit patriarchalen Strukturen, Verhalten, Männlichkeiten, Partnergewalt und Feminismus auseinandersetzen und sich aktiv gegen Gewalt an Frauen und Femizide einsetzen. Nach dem StoP-Motto: Was sagen. Was tun. 

      Was heißt Männerarbeit bei StoP?

      Männerarbeit bei StoP ist feministische Arbeit. Die StoP-Männer verstehen sich als Verbündete von Frauen und Frauenorganisationen im Kampf gegen häusliche Gewalt. Sie sind positive Role-Models für die Gesellschaft, für die Jugend, für andere Männer. Sie wollen einen Betrag zur grundlegenden Veränderung in Beziehungen und Partnerschaften beitragen. Bei StoP werden Projekte und Bewusstseinskampagnen entwickelt, um auf Partnergewalt und Femizide aufmerksam zu machen. Es werden Methoden der Zivilcourage in der Nachbarschaft gelernt, geübt und aufgezeigt. Es werden interessante Diskussionen z.B. über die Ursachen, Folgen, Mythen der geschlechtsspezifischen Gewalt an Frauen, sowie Täterstrategien geführt, gegenseitige Unterstützungsnetzwerke geschaffen für jeden, der sich beteiligen will.

      StoP-Männertische starteten Männerlauf gegen Partnergewalt

      Bei uns kann und soll sich jede*r mit eigenen Ideen zu Diskussionsabenden und Aktionen in der Öffentlichkeit einbringen. Die Initiative für den StoP-Männerlauf gegen Partnergewalt kam von Teilnehmern des Männertisches“, sagt Jan Wunderlich, Koordinator für feministische Männerarbeit in Wien Margareten. Er ist stolz auf das bereits Erreichte und freut sich auf die nächsten 100 StoP-Männertische.

      Weitere wichtige Aktivitäten im Rahmen der feministischen Männerarbeit sind beispielsweise die StoP-Männerläufe gegen Partnergewalt am 27. September in Simmering und am 30. November um den Ring. Darüber hinaus bietet StoP ein kostenloses Seminar für mehr Zivilcourage bei Partnergewalt, das speziell an Männer gerichtet ist. Die nächste Möglichkeit zur Teilnahme ist am 12. oder 13. Oktober. Melden Sie sich heute noch an unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein..

      Gehalten wird dieses Seminar von den drei feministischen Männerkoordinatoren Jan Wunderlich (zuständig für Margareten), Mario Depauli (zuständig für Simmering) und Nikolas Becker (zuständig für Penzing), gemeinsam mit Maria Rösslhumer, AÖF-Geschäftsführerin und StoP-Gesamtleitung.

      StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt ist ein gemeinwesenorientiertes Gewaltpräventionsprojekt, das von Prof.in Dr.in Sabine Stövesand an der HAW in Hamburg entwickelt wurde. Seit 2019 wird das Projekt auch in Österreich erfolgreich durchgeführt und ist mittlerweile an insgesamt 28 Standorten in allen Bundesländern vertreten. Die StoP-Gesamtkoordination obliegt dem AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser.

      Kontakt:

      Jan Wunderlich
      Koordinator für feministische Männerarbeit in Wien Margareten
      Tel.: 0660 917 1912
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

      Links:

      StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt | Österreich – Stadtteile gegen Partnergewalt
      AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser

      StoP wird in Österreich vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, BMSGPK, Fonds Gesundheit Österreich, FGÖ und Wiener Gesundheitsförderung, WiG finanziert.

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      Femizide und Mordversuche 2024

      Details siehe hier.

      Stand: 28.3.2024

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        Femizide

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        Mord- versuche / Schwere Gewalt

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