PA 29.04.2015 Anzahl der Frauenhausbewohnerinnen bleibt konstant


      2014 begleiteten Frauenhäuser 3.257 Frauen und ihre Kinder auf dem Weg in ein gewaltfreies Leben

       

      Laut der aktuellen Statistik der autonomen österreichischen Frauenhäuser haben im Vorjahr 2014 3.257 Frauen und ihre Kinder (1.654 Frauen und 1.603 Kinder) Schutz und Unterkunft in einem österreichischen Frauenhaus gefunden. Damit bleibt die Zahl relativ konstant zu den Vorjahren (2013: 3.232, 2012: 3.502, 2011: 3.377).

      Viele der Frauen schaffen mit der Unterstützung der Frauenhäuser den Weg in ein gewaltfreies Leben. 2014 waren es mit 58 Prozent mehr als die Hälfte der Bewohnerinnen, die direkt nach dem Frauenhausaufenthalt eine sichere Wohnmöglichkeit gefunden haben.

      Ganzheitliche Beratung im Frauenhaus

      Die Mitarbeiterinnen der österreichischen Frauenhäuser beraten ihre Bewohnerinnen neben rechtlichen und existenzsichernden vor allem auch in psychosozialen Fragen. Die Bewältigung der Krise steht dabei im Vordergrund.

      „Die Frauen kommen mit einem Packerl an Problemen zu uns. Man muss sich vorstellen: Sie flüchten aus ihrem Zuhause. Sie wurden oft jahrelang vom Partner, also von einer Person, die man eigentlich liebt, gequält und misshandelt. Da ist ein enormer psychischer Druck da und oftmals auch Angst vor der Zukunft“, weiß Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF, zu berichten. Die umfassende Betreuung der Frauenhäuser ermöglicht den Frauen, wieder Vertrauen in sich und ihre Umgebung zu gewinnen.

      Weg vom Gewalttäter in ein gewaltfreies Leben

      Der Großteil der Frauen flüchtet vor ihrem Ehemann, Lebensgefährten oder Expartner. 2014 waren es 84 Prozent. Angelika (*Name wurde geändert) ist eine der Frauen, die vor ihrem Ehemann ins Frauenhaus geflohen ist. Sie musste ein jahrelanges Martyrium durchmachen. Im Frühjahr 2014 brachte sie den Mut und die Kraft für ihren Weg in ein gewaltfreies Leben auf. Im Frauenhaus fanden sie und ihre Kinder nicht nur einen sicheren Wohnort. Die Frauenhausmitarbeiterinnen unterstützten sie auch im Scheidungsverfahren und bei der Wohnungssuche. Als das wichtigste beschreibt Angelika* aber, dass im Frauenhaus „immer jemand zum Reden da ist“.
      Angelika* hat den Weg aus der Gewalt geschafft. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen im Frauenhaus hat sie im Winter 2014 eine Wohnung gefunden, die Platz für sie und ihre drei Kinder bietet.

      „Das sind die schönen Momente, wenn wir sehen, dass sich eine Frau, die so Schlimmes durchgemacht hat, bei uns wieder stabilisieren kann. Mit unserer Hilfe schaffen viele Frauen den Weg in eine Zukunft, in der sie ohne Angst leben können“, so Birgit Thaler-Haag, Geschäftsführerin des Salzburger Frauenhauses und Obfrau des Vereins AÖF.

      Nachbetreuung nach dem Auszug

      Mit dem Auszug ist die Unterstützung der Frauenhausmitarbeiterinnen nicht automatisch vorbei. Viele Frauenhäuser bieten auch die Möglichkeit der Nachbetreuung an. Damit kann gewährleistet werden, dass ehemalige Bewohnerinnen bei Fragen oder Schwierigkeiten nach dem Auszug eine vertraute Anlaufstelle und ein Auffangnetz haben. 2014 gab es insgesamt 4.498 Nachbetreuungskontakte.

      Frauenhäuser in ganz Österreich

      In Österreich gibt es 30 Frauenhäuser, die gewaltbetroffenen Frauen und ihren Kindern umfassende Unterstützung und einen sicheren Wohnplatz bieten. 19 Frauenhäuser sind im Verein AÖF vernetzt. Eine Übersicht über alle Frauenhäuser finden Sie auf der Website des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser unter www.aoef.at > Frauenhäuser.
      Die Statistik der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser 2014 können Sie jetzt auf der Website des Vereins AÖF www.aoef.at unter dem Menüpunkt „Angebot“ abrufen oder beim Verein AÖF bestellen.

       

      Rückfragehinweis:
      Maria Rösslhumer und Silvia Samhaber, Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser
      Telefon: +43 (1) 544 08 20
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

      News:

      Fachaustausch: "Krisen und ihre Auswirkungen auf Gewalt gegen Frauen und Fr…

      Im Rahmen des EU-Projekts "TRUST -  Standardisiert anwendbare Formen der Unterstützung und Instrumente in Krisensituationen" lud der Verein AÖF am 15. April 2024 zum Fachaustausch und zur Vernetzungsveranstaltung zum Thema...

      Weiterlesen

      AÖF am Podium bei Jubiläumstagung „Tatort Arbeitsplatz“

      Jubiläum 15 Jahre „Tatort Arbeitsplatz“: Gewalt in der Arbeitswelt als Spiegel unserer Gesellschaft und was wir dagegen tun können Die Gewerkschaften vida und GPA, die Arbeiterkammer (AK) Wien und der Weiße...

      Weiterlesen

      Neue Co-Geschäftsführung des Vereins AÖF

      Mit Jänner 2024 haben Maja Markanović-Riedl (rechts im Bild) und Alicja Świtoń gemeinsam die Geschäftsführung des AÖF - Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser übernommen. Das gesamte Team des Vereins AÖF bedankt...

      Weiterlesen

      One Billion Rising Vienna 2024

      Auch 2024 ist der Verein AÖF wieder Teil von:  ONE BILLION RISING VIENNA 2024 RISE FOR FREEDOM – BE THE NEW WORLD Mittwoch, 14. Februar, 15:30, vor dem Österreichischen Parlament, Dr. Karl Renner-Ring...

      Weiterlesen

      Cuvée Charité, ein Charity-Projekt zur Gewaltprävention, geht weiter

      Winzerinnen sammeln erfolgreich 2.500 Euro für den Verein AÖF im Rahmen des Charity-Projekts „Cuvée Charité“   Die Weinblüten, Frauenzimmer und VIN2 de Femme, drei engagierte Winzerinnengruppierungen bestehend aus zwölf Winzerinnen aus...

      Weiterlesen

      Femizide und Mordversuche 2024

      Details siehe hier.

      Stand: 15.4.2024

      • 8

        Femizide

      • 19

        Mord- versuche / Schwere Gewalt

        Projekt-Partnerschaften

        Die Informationsstelle gegen Gewalt wird gefördert von